Dieser Post ist unter anderem für Markus der mir ein schönes Bild von seinem ersten Sushi geschickt hat das ich euch nicht vorenthalten will. Bei seinem ersten Mal (Sushi machen) hat er ein paar Probleme und auch sehr coole Ideen gehabt, auf die ich näher eingehen will, weil die für viele interessant sein dürften. Los gehts mit den Fragen.
Markus: Ich hab‘ mich vor allem gefragt, wie ich die Rollen verschliesse, damit das ganze auch zusammenhält. Sobald ich aber kapierte, wie perfekt Nori klebt, war das kein Thema mehr.
Tim: Ein kleiner Trick hierbei ist jeweils ein Reiskorn in die Mitte und an die beiden Enden der Makirolle zu machen. Das Reiskorn funktioniert dann wie Kleber. Alternativ kann man auch das Nori an der Nahtstelle befeuchten und dann klebt das bombenfest.
Markus: Als Vegetarier mach‘ ich mir um Fisch nicht so viel, dafür find‘ ich vegetarisches Sushi umso genialer. Mangels Gurke und Avocado musste ich aber ziemlich improvisieren: ich hab‘ die italienische Variante (Tomate, Mozarella und Basilikum, Caprese-Sushi sozusagen, gemäss [1]) probiert, auch Apfel und Karotten kamen zum Einsatz. Ersteres verwende ich künftig lieber wieder für Pizzen, das will einfach nicht zu Sushi passen. Den süss-sauren Apfel fand ich hingegen durchaus pfiffig. Die (rohe) Karotte ist schlicht zu knackig. Am Besten war aber natürlich die eine Rolle mit Avocado.
Tim: Avocado ist auch mein absoluter Favorit. Am besten schmeckt dazu noch großzügig verteilter Frischkäse (Philadelphia z.B.). Was du hättest auch probieren können wäre roter und gelber Paprika das ist super lecker. Auch Tofu kann super schmecken. Ein kleiner Geheimtipp: kalter oder lauwarmer Blattspinat mit ein wenig Salz, sehr wenig Knoblauch und Frischkäse mit Kräutern vermischt und dann als Füllung.
Das mit dem Apfel muss ich dann tatsächlich einmal ausprobieren. Kann ich mir auch gut als Wintersushi vorstellen wenn man da ein wenig Zimt mit untermischt und anstelle von normalem Sushireis Milchreis nimmt.
Etwas das ich letztens auf einem anderen Blog gesehen habe waren Mangos. Das muss ich selber noch ausprobieren aber ich kann mir vorstellen, dass das richtig genial schmeckt. Wovon ich abraten würde sind frische Tomaten.
Demnächst poste ich noch eine Anleitung wie man japanische Pilze (Shiitake) verarbeitet und in Sushi packt. Damit solltest du für dein nächstes vegetarisches Sushi schon einmal ein paar mehr Anregungen haben.
Markus: Das Nori-Blatt klebte irgendwie blöd an der Folie und riss.
Tim: Sei ‚vorsichtig‘ wenn du das Nori-Blatt mit nassen Händen anfässt. Es klebt dann extrem schnell. Um zu vermeiden, dass das Blatt an der Folie klebt wische ich die Folie vor dem Auflegen des Blatts immer mit dem Lappen leicht ab. Dadurch ist die Folie nicht furztrocken aber auch nicht komplett nass.
Markus: Etwas verwirrend fand ich die Grössenangaben. Also hab‘ ich alles ausprobiert: halbes Nori-Blatt, ganzes Blatt und sogar 1.5 Blätter für eine extra-dicke Rolle.
Tim: Wie groß waren denn deine Ausgangs Noriblätter? Noriblätter sind normalerweise fast quadratisch. Die Maße sind 18*20cm. Danke für den Hinweis. Diese teilt man dann so hier:
Das Grüne ist das Nori-Blatt und der graue Strich soll der Schnitt sein ich hoffe das ist halbwegs verständlich. Damit solltest du eine kleine Maki (Hoso Maki) problemlos hinbekommen. Für eine große Rolle (Fut0 Maki) nimmt man dann einfach das gesamte Nori-Blatt ohne es zu zerteilen.
Markus: Wie lange heisst’s denn noch Hoso-Maki und ab wann ist’s ein Futo-Maki?
Tim: Der Übergang ist klar durch die Größe des Nori-Blatts definiert. Wenn du ein halbes Nori verwendest ist es Hoso Maki, ein ganzes Nori ist dann das Futo-Maki. Normalerweise sind Futo-Maki mit mindestens 3 Füllungen ausgestattet und sind entsprechend dick. Traditionell sind Hoso-Maki mit nur einer Zutat gefüllt aber das ist eine etwas überholte Tradition und mittlerweile gehen Hoso-Maki mit bis zu 3 kleine Füllungen.
Markus: Insgesamt sicher sehr experimentell, aber es hat Spass gemacht und ich wurde satt. Fehlt nur noch James, der jetzt endlich den Abwasch machen sollte…
Tim: Ich verstehe deinen Schmerz! Ich bin auch voll der chaotische Koch und ich muss regelmäßig den Boden wischen deswegen. Ein James wäre echt schön!
Es freut mich, dass dir das Sushi machen gefallen hat. Mit ein wenig Übung kannst du dich auch bald an die Fortgeschrittenen Varianten wie Temaki und Inside-Out rantrauen.
Übrigens ganz unter uns beiden: Deine ersten Maki sehen TAUSEND mal besser aus als meine Nürnberger Rostbratwürstchen ähnlichen Konstrukte die meine ersten Maki sein sollten. Die hab ich damals extrem schnell aufgegessen damit das niemand sieht und erst recht kein Foto davon machen kann. Echt super Einstieg!
Für alle anderen kommt jetzt das Foto von Markus erstem Sushi (ich hoffe das ist ok, dass ich das poste Markus wenn nicht sag Bescheid dann nehme ich es wieder runter)
Markus hat übrigens das kostenlose eBook von mir als Anleitung verwendet nur mal um schamlos Werbung zu machen 😉 Wenn du das auch haben möchtest dann geh einfach zu dem Artikel.
2 Kommentare zu “Das erste Sushi von Markus”
Hallo Tim! Heute war Sushi-Tag: nach einiger Vorbereitung, was vor allem Einkaufen, Arbeitsplatz und Anrichten betrifft, habe ich Sushi erstmals selber zubereitet. Und es war suuuper! Mein Mann und ich essen sehr gern Sushi, wohnen aber provinzmäßig so, dass nur mal schnell Sushi aus der Tiefkühltruhe erreichbar ist (was für uns aber nie in Frage kam). Nach einem Showcooking im Einkausfsmarkt habe ich mir schon mal erste Infos zum Sushi-Selbermachen geholt – aber mit Deiner Seite war ich dann letzendlich erst wirklich überzeugt davon, es doch mal slebst zu probieren und das Sushi selber auf den Tisch zu zaubern. Und wie gesagt, es war ein voller Erfolg und wir waren total begeistert. Das nächste eigene Sushi wird nun nicht mehr lange auf sich warten lassen und ich möchte mich hiermit für deine Tipps und Tricks und Infos bedanken. Ganz toll von dir, deine Erfahrungen mit anderen Leuten zu teilen. Also vielen Dank und alles Gute! Fam. Z aus K 🙂
Hallo Frau Z aus K, 😉
Klingt doch super! Was hast du denn ausprobiert?
Muss dir übrigens zustimmen, Tiefkühlsushi kommt nicht wirklich als Alternative in Betracht. Jedes mal wenn man denkt „Ach so schlimm kann es doch gar nicht sein“, dann ist es glatt doppelt so schlimm 🙂
Geht halt nichts über eigenes Sushi, und da freut es mich natürlich wenn ich dir weiterhelfen konnte.
Schönen Gruß an die Familie und weiterhin viel Spaß beim Sushi selber machen